Erfahrungsbericht

Berliner Umland
30.11.-0001
Lösung gefunden: Nein

Eine Freundin hat mich auf euer Projekt aufmerksam gemacht und mich darum gebeten meine Geschichte zu schildern.
Weil Politiker involviert sind, möchte ich gerne anonym bleiben. Ich habe einfach Sorge davor eines Nachts auf dem Nachhauseweg überfallen zu werden. So viel möchte ich aber verraten: ich habe einen asiatischen Elternteil. Und das sieht man mir an.
Ich habe Anfang des Jahres von meiner Agentur ein lukratives Angebot für ein Event bekommen, bei welchem ich als Host arbeiten sollte. Die Bezahlung war fast doppelt so hoch wie üblich, dafür sollte über das Event selbst absolutes Stillschweigen bewahrt werden. Womit ich kein Problem hatte. Am Ende stellte sich heraus, dass es ein AFD-Treffen im Berliner Umland war, was ich nicht wissen konnte. Aber nun war ich dabei und wollte auf das Geld nicht verzichten.
Insgesamt war die Veranstaltung absolut harmlos und alle Anwesenden auf nette Art zurückhaltend. Das lag womöglich auch am geringen Alkoholpegel zu früher Stunde. Später sollte jedoch Folgendes passieren:
Ich gehe auf die Toilette zum Pinkeln. Dort gab es vier Pinkelbecken, am letzten stand ein Mann im Anzug. Ich habe mich an das erste Pinkelbecken gestellt als der Mann mich ansprach: „Hey Corona-Boy, hast du schon mal so einen prächtigen Schwanz gesehen?“ Während er das sagte hat er sich zu mir gedreht und auf den Boden gepisst. Ich dachte ich bin im falschen Film. Ich habe mich angewidert weggedreht und anschließend die Toilette verlassen, ohne mir die Hände zu waschen.
Ungefähr zwei Stunden später steht der Typ plötzlich neben mir und sagt, dass es ihm leid tut, er hätte das mit dem Corona nicht sagen dürfen. Außerdem habe er ja auch asiatische Freunde. Als ob das den Spruch und den vollgepissten Boden irgendwie entschuldigt.
#IchBinKeinVirus