Ich bin Mary, 23, Kinderkrankenschwester und Psychologiestudentin. Meine Eltern sind aus Kambodscha nach Deutschland geflohen. Ich wurde hier geboren, bin hier zur Schule gegangen, spreche Hochdeutsch. Ein Erlebnis in der aktuellen Pandemie schockt mich noch immer. Als ich eines abends mit dem Fahrrad über eine Fahrrad Straße nach Hause fahren wollte, stellte sich aus dem nichts eine Familie (mehrere Kinder und Jugendliche und erwachsene) auf die Straße und blockierte mir den Weg. Sie schrieen “du scheiss coronabi*ch”, “wegen dir haben wir alle corona”, “geh zurück wo du hier geho?rst”, ... Provokativ blieben sie auf der Straße stehen und ich wusste in diesem Moment nicht, wie ich damit umgehen sollte. Sie fingen an zu spucken. Selbst die Erwachsenen dieser Familie machten mit. Ich fing an zu weinen, denn ich wusste nicht, wie ich reagieren sollte. Ich versuchte um sie herumzufahren. Schlussendlich gelang es mir auch. Den gesamten Weg nach Hause konnte ich nicht aufhören zu weinen. Mich beschäftigt diese Situation noch immer. Denn auch fast tagtäglich bin ich rassistischen Anfeindungen ausgesetzt.
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